Mitten in der Turniersaison plötzlich lahm … beim Training war eine Taktunreinheit spürbar. Sie war sichtbar und spürbar, aber so minimal, dass erst der Verdacht auf Hufgeschwür viel. Barhufpflegerin kam, aber kein Hufgeschwür in Sicht. Angegossen und Hufverband, nur weicher Boden und Hufschuhe – kein Erfolg.
Nächster Verdacht, Huflederhautentzündung. Da das Pferd Barhuf war, wurden Maßnahmen getroffen und ausprobiert – nichts half. Tierarzt kam-gleiche Diagnose. Also wurden Duplos geklebt und Schmerzmittel gegeben. Keine Verbesserung, nicht mal minimal.
Während dieser Zeit 2-mal durch eine Physiotherapeutin behandelt, von Duplos auf Eisen gewechselt, Boxenruhe und Paddock mit weichem Boden ausprobiert. Wieder half nichts. Also in die Klinik. Die gründliche Lahmheitsdiagnosik mit Leitungsanästesie ergab: Hufgelenksentzündigung. Inzwischen war für die Diagnostik und Behandlungen schon über 2000€ ausgegeben. Hufgelenk wurde mit Cortison angespritzt. Boxenruhe folgte. Hier wurde das Pferd dann mit einem klassischen Platte-Polster-Beschlag beschlagen.
Beim Kontrolltermin in der Klinik dann Alarm: Schlechter Schmied – Eisen nach 4 Tagen wieder runter, trotz Empfehlung! Also musste ein nächster Schmied her. Nächste Nachkontrolle in der Klinik – keine Verbesserung.
Also erneutes Anspritzen mit Cortison und Hyaluron. Natürlich gab es in der Zwischenzeit sämtliche Zusatzmittel zum Aufbau und Unterstützung. Auch wurde das Pferd regelmäßig begleitend behandelt um Fehlbelastungen entgegenzuwirken. Weiterhin Boxenruhe.
Von Offenstall zu Boxenruhe … also wurde eine Box inmitten der Herde gebaut, Homeoffice machte ich im Stroh bei ihm … um ihm bei Laune zu halten, grasen lassen oder stundenlang in der Heuraufe sitzen damit er am Strick kontrolliert mit der Herde fressen konnte. Manchmal musste ich Musik hören, um sein Leiden ertragen zu können und nicht ständig heulen zu müssen.
Nächster Termin in der Klinik ergab: keine Verbesserung. Nun wurde in eine Eigenbluttherapie investiert.
Weiterhin Boxenruhe und auch der nächste Schmied bewies sich als ungeeignet, Schmied Nummer 3 kam, bis dieser irgendwann nicht mehr erreichbar war …
Nach 4 Monaten Therapie, 5 durchgelesene Bücher um Zeit mit dem Pferd in der Box zu verbringen, dann die ernüchternde Nachricht: auch die Eigenbluttherapie hat nicht angeschlagen!
Dann der Satz, den keiner hören will: Das Pferd ist klinisch austherapiert!
Nun die Frage: Nervenschnitt, Einschläfern oder nochmal 6-12 Monate „wegstellen“ und schauen, ob er sich regeneriert … Doch das Bauchgefühl und das Reha-Werk sagten: NEIN! „Wegstellen“ fühlte sich falsch an!
Also kam Janina vom Reha-Werk … unsere LETZTE Hoffnung! Und sie brachte Ideen!
Ganzheitliche Behandlung (nicht nur Hufgelenk), Wärmebildkamera, Hufbearbeitung, ganz ganz engmaschiger Trainingsplan, anderer Ansatz, Pferd gerade richten, und zwar durch Behandlung und Reiten – brachte den Durchbruch! Und vor allem fand sie als EINZIGE, warum das Pferd immer noch lahmte!
Dank einer Wärmebildkamera konnte eine noch bestehende Hufgelenksentzündung ausgeschlossen werden und sie ging auf die Suche, wo die noch bestehende Lahmheit herkam …
Übergang 2./3. Halswirbel, da wo der Bewegungsapparat dran hing, war eine so starke Blockade, die das ganze Pferd schief zog (beim Renken knallte es wie ein Chinaböller) und das durch einen Kopfstoß vor ewigen Zeiten an der Heuraufe. Das erklärte die ständige Schiefe im Genick und die „Fehlstellung“ im Huf, die nie von jemandem vorher die Aufmerksamkeit bekam, die es gebraucht hätte!
Schiefes Pferd in Schonhaltung, dadurch schiefer Huf, schiefe Muskeln … und das trotz regelmäßigem Renken …
Dank Karsten vom Reha-Werk hatten wir nun endlich einen kompletten Schmied an unserer Seite! Denn ohne geraden Huf und planfußendes Pferd keine Verbesserung der Blockade!
Endlich zwei kompetente Fachleute, die auch mein Bauchgefühl bestätigten: keine Boxenhaltung, keine Eisen und Reiten statt wegstellen!
Es folgte Schweiß, Tränen, Hoffnung und Fleiß – jeden verdammten Tag wurde der Trainingsplan zum Antrainieren und Gesund trainiere durchgezogen! Freunde von mir wurden von Janina gecoacht, wenn ich die Nerven verlor, damit diese das Training weiterführten, wenn ich Kraft tanken musste!
Karsten erklärte mir alles bis ins kleinste Detail, damit ich zwischen den Bearbeitungsintervallen wachsam blieb und selbstständig nacharbeiten konnte.
Dank Janina und Karsten hat mein Pferd sein Leben wieder – in Freiheit ohne Nervenschnitt! Und ist nach NUR 4 Monaten wieder komplett gesund und belastbar gewesen!
Engmaschige Begleitung durch Videos und Austausch! Egal ob bei mir am Stall oder an anderen Ställen (ich bin den beiden hinterher gereist😋)! Es hat sich gelohnt!!!
Und nun hält er schon fast ein ganzes Jahr wieder und bringt mir jeden Tag Freude 🧡
Wenn er grinsen könnte, würde er dies tun!
Offenstall, Barhuf und ganz viele Abenteuer dürfen wir Dank dem Reha-Werk wieder erleben und sogar im Sport wieder mitmischen 🧡
WIR SAGEN DANKE! 🙏🏽






